Montag, 7. April 2014

Wie viel ähnlich (Tsarevets, Veliko Tarnovo,Bulgarien--Ruine Schloss Stein , Baden,Schweiz)


Das Architektonische Freilichtmuseum "Tsarevets” gehört zu den meistbesuchten Stätten Bulgariens. Es befindet sich auf dem Tsarevets-Hügel in der Altstadt von Veliko Tarnovo.
Der Hügel war bereits im III. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Im V.-VII. Jh. n. Chr. befand sich hier die größte Stadt des Byzantinischen Reichs in der Provinz Niedermösien - Zikideva.
Im IX. Jh. entstand hier ein altbulgarischer Ort, der schnell wuchs. Im XII. Jh. begann man mit dem Errichten der Festungsmauer, die auch bis heute erhalten geblieben ist. Die Mauer hat eine Länge von 1100 Metern, stellenweise eine Breite von bis 3,40 Metern und eine Höhe von über 10 Metern.
Die Festung hatte drei Eingänge, welche bis heute bestehen. Der Haupteingang, welcher durch Türme verteidigt wurde, liegt westlich. Der zweite Eingang ist das sogenannte Kleine Tor (das Asenova-Tor) und befindet sich an der nordwestlichen Festungsmauer. Der dritte Eingang – das Frenkhisar-Tor liegt am südöstlichen Ende der Festung und wurde von einem Kriegsturm bewacht. Dieser Turm ist als der Turm von Balduin bekannt, auf dem Namen des lateinischen Kaisers Balduin von Flandern, der bei der Schlacht von Adrianopel im Jahre 1205 vom Zaren Kaloyan gefangen wurde. Die Legende erzählt, dass Balduin nach dem Kampf in diesem Turm eingeschlossen wurde, wo er später verstarb.
Im zentralen Teil der Festung liegt der Schlosskomplex, der aus mehreren Bauten, von einer inneren Steinmauer umsäumt, zwei Kriegstürmen und zwei Eingängen besteht. Zum Komplex gehören noch ein Thronsaal, eine Schlosskirche und Zarengemächer.
Im Jahr 1185, nachdem Tarnovo zur Hauptstadt des Zweiten Bulgarischen Reiches erklärt wurde, wurde Tsarevets zu ihrer Hauptbefestigung und zum Haus für die Aristokraten. Mehr als 200 Jahre herrschte in der Stadt ein politisches, wirtschaftliches und kulturelles Leben, das es zu einer der größten Städte im europäischen Südosten, und die Festung zur wichtigsten in Bulgarien werden ließ.
Im nördlichsten Teil von Tsarevets ragt ein Felskap zum Fluss Yantra hinaus, der als der Lobna-Fels (Richtfels) bekannt ist. Im XI. – XIV. Jh. wurden von da aus die Staatsverräter in den Fluss geworfen, und im XVI. Jh. wurde an dieser Stelle ein Kloster errichtet.
Die Restauration der Burg Tsarevets begann im Jahr 1930 und wurde anlässlich des Feierns der Gründung des bulgarischen Staates vor 1300 Jahren abgeschlossen.
Heute sind der Weg zum Haupteingang mit dem großen Portal, beindruckende Mauern und Kriegstürme, darunter ebenso der Turm von Balduin, ausgezeichnet wiederhergestellt. Auf der Spitze selbst von Tsarevts befindet sich die Patriarchenkirche, die 1981 wiederhergestellt wurde. Diese beeindruckt außer durch ihren Maßstab und die Architekturmale auch durch ihre Ikonenmalereien, welche den Aufstieg und den Untergang des Zweiten Bulgarischen Reiches wiedergeben.
Darunter befindet sich das Zarenschloss. Die Ausgrabungen zeigen die Fundamente von 470 Wohnbauten, einem Gasthaus, Aristokratenwohnungen, 23 Kirchen und 4 Stadtklöstern. Es wurden einzigartige Teile von goldgewobener Bekleidung sowie Beschmückungen aus Gold aus der Periode des Zweiten bulgarischen Staates entdeckt. Unter den Herrschern, die den Staat von Tsarevts aus geführt haben, sind die Zaren Asen I., Petar IV., Kaloyan, Ivan Asen II., Ivan Alexander, Ivan Shishman.
Heute ist das Architekturmuseum Reservat ein einzigartiger Ort zur Begegnung mit der Vergangenheit Bulgariens. Der Zugang zu allen Objekten ist durch die Infrastruktur erleichtert, die in einem für die wiedergegebene Epoche authentischen Stil ausgeführt ist. Die Hinweisschilder liefern zusätzliche Information über den Zweck und die Geschichte der Objekte. Die Besucher können bis zur Spitze des Turm-Glockenhauses hinaufsteigen, von wo aus sich ein Blick auf die Stadt eröffnet.
Eine einzigartige Attraktion ist das audiovisuelle Spektakel „Klang und Licht“, das durch Hunderte von Farbenlichtern, Musik, Glockenklang und Laser Momente aus der bulgarischen Geschichte zeigt.Das Objekt ist für Touristen alljährlich zugänglich. In der Patriarchenkirche auf der Hügelspitze werden Informationsmaterialien und Souvenirs verkauft.













Die Ruine Stein ist die Ruine einer Höhenburg auf 445 m ü. NN in Badenim Schweizer Kanton Aargau. Sie überragt die Badener Altstadt und sicherte einst zusammen mit dem Landvogteischloss am Ufer der Limmatdie enge Klus zwischen Schlossberg und Lägern. Die Burg Stein entstand vor dem Jahr 1000 und diente zeitweilig als Archiv der Habsburger. DieEidgenossen zerstörten die Burg im Jahr 1415. Die Stadt Baden liess sie von 1657 bis 1670 als Festung neu errichten, 1712 wurde sie jedoch nach dem Zweiten Villmergerkrieg erneut zerstört; aus dem Abbruchmaterial entstand die reformierte Kirche. Vollständig erhalten geblieben ist nur die Burgkapelle Sankt-Nikolaus.
Vermutlich noch vor dem Jahr 1000 entstand auf dem Felsgrat des Schlossbergs eine Burg. Auf wessen Befehl sie errichtet wurde, ist unklar; wahrscheinlich waren es die Grafen von Nellenburg, die damaligen Herrscher des Zürichgaus. Im Jahr 1077 gelangte sie im Investiturstreit in den Besitz der Lenzburger. Vor 1127 kam es zu einer Teilung der Lenzburger Herrschaft: Arnold II. und seine Nachkommen bezeichneten sich als Grafen von Baden. Nach dem Aussterben der Badener Linie der Lenzburger im Jahr 1172 traten die Grafen von Kyburg das Erbe an, 1264 schliesslich die Habsburger. Als Hausarchiv der Habsburger, in dem die wichtigsten Dokumente aufbewahrt wurden, entwickelte sich der Stein zu einem bedeutenden Verwaltungszentrum in den Vorlanden. Erwähnenswert ist insbesondere das 1303/07 entstandene Habsburger Urbar.
Als die Eidgenossen 1415 auf Anweisung des deutschen Kaisers Sigismund den habsburgischen Aargau eroberten, ergaben sich die meisten Burgen und Städte kampflos. Nur in Baden leisteten die Habsburger unter Landvogt Burkart von Mansberg erbitterten Widerstand. Die Belagerung begann am 25. April. Am 3. Mai gaben die Verteidiger die Stadt auf und zogen sich auf die Burg zurück. Am 11. Mai unterzeichnete von Mansberg einen Waffenstillstand, weil er auf Verstärkung hoffte. Doch nachdem die Berner mit schweren Geschützen angerückt waren, ergaben sich die Verteidiger am 18. Mai. Die Burg wurde wenige Tage später trotz kaiserlichen Einspruchs geschleift. Die Eidgenossen überführten das habsburgische Archiv nach Luzern und gaben es erst 1474 wieder zurück.
Nach der Niederlage der reformierten Orte im Ersten Villmergerkrieg von 1655/56 plante Baden den Wiederaufbau der Burg Stein als Festung. Bereits im Dezember 1655 hatte Gregor Allhelg den Auftrag erhalten, entsprechende Pläne zu zeichnen. Ein Jahr später entschied sich der Stadtrat für ein Projekt des Ingenieurs Franz Martin Gump aus Bräunlingen. Ende 1657 begannen die aus Eigenmitteln finanzierten Bauarbeiten, die eine klare Missachtung der Friedens- und Neutralitätsbestimmungen darstellten. Zürich protestierte gegen den Festungsbau, verbot seinen Bürgern für sechs Jahre den Besuch der Bäder und erliess wirtschaftliche Sanktionen. Doch die übrigen Orte wollten sich nicht in einen weiteren Konflikt hineinziehen lassen, so baute Bern in Aarburg ebenfalls eine Festung. Baden wiederum berief sich auf seine Stellung als Freie Reichsstadt.
Der Festungsbau war 1670 abgeschlossen; religionspolitisch erwies er sich für die Baden und die katholischen Orte als Erfolg, in militärischer Hinsicht jedoch als Fehlkonzeption. Das Verteidigungsbauwerk war bereits bei seiner Fertigstellung technisch veraltet. Insbesondere fehlten Aussenwerke, so dass sich den Gegnern ein leichtes Ziel bot; ausserdem war die gesteigerte Geschosskraft der modernen Artillerie nicht mitberücksichtigt worden. Während des Zweiten Villmergerkriegsergab sich die Garnison am 31. Mai 1712 aufgrund der schweren Artillerieschäden in der Stadt. Die siegreichen Zürcher zerstörten bis zum 18. Juni den grössten Teil der Festungsanlagen endgültig, obwohl die Berner sie lieber weiterverwendet hätten. Die Badener wurden im Friedensvertrag dazu verpflichtet, nördlich der Altstadt aus dem Abbruchmaterial diereformierte Kirche zu bauen.
In späteren Jahrzehnten diente die Festung als Steinbruch. Seit 1837 besteht jedoch ein öffentlicher Aussichtspunkt, der sich zu einer beliebten Touristenattraktion entwickelt hat. Mit der Zeit baufällig geworden, musste der Wachtturm 1947 in den oberen Teilen erneuert und durch den Anbau einer Wendeltreppe erschlossen werden. 1998 wurde die Ruine in grösserem Umfang saniert und gesichert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen